Aufgabe
Nachhaltiges Einfamilienhaus in einem geschlossenen Siedlungsgebiet aus den 1950er Jahren. Der charakteristische Nutzgarten dieser Zeit ohne Privatsphäre soll zu einem vielfältig nutzbaren Garten mit Rückzugsmöglichkeiten werden. Die 50 Jahre alten Obstbäume sollen erhalten bleiben.
Herausforderung
Der Architekt baut für sich selbst (hätte ohne meine Frau nicht funktioniert) auf einem Grundstück, dass er bereits seit 7 Jahren bewohnt.
Entwurf
Ein im Süden vorgelagerter Gemeindegrund wird angekauft und ein im Bestand wenig wahrnehmbarer Höhenunterschied im Gelände wird zur Neuausrichtung der Gartenbereiche genutzt. So entsteht ein Gebäude mit 6 Ebenen – jede mit einem direkt vorgelagerten Freibereich. Und dennoch ist der Neubau kaum höher als das ehemalige Bestandsgebäude.
Besonderheiten
Teilsolarbeheiztes Gebäude mit 20m³ großem Betonspeicher (vollständig gedämmte Bodenplatte)
Kosten für Heizung und Warmwasser: €2.-/m²a (Stand 2020)
Regenwasserzisterne für WC, Wäschewaschen und Gartengießen
NÖ Holzbaupreis 2011 / Kategorie Wohnbau
Begründung der Jury:
„Wenn die erste Überraschung, dieses originelle Holzhaus im vorstädtischen Siedlungskontext anzutreffen, überwunden ist, zieht einen der rücksichtsvolle Umgang mit dem Bauplatz, in den dieses Haus mit einer Fülle von Gestaltungsambitionen integriert ist, in seinen Bann. Besonders die haptische Gestaltung der Fassade kombiniert mit der überraschenden Setzung der Öffnungen als folgerichtiger Ausdruck eines komplexen Raumgefüges, erweitert die Gestaltungspalette von Holzfassaden und nimmt einen unmittelbar für dieses wunderbare Haus ein.
Die erfolgte klima:aktiv gold Deklaration ist auch bei diesem ausgezeichneten Gebäude eine zusätzliche Bestätigung, dass der moderne Holzbau die ideale Grundlage für energieeffizientes und ökologisches Bauen auf höchstem Niveau darstellt.“
Architekt und Holzbaupionier Hubert Rieß
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